Traditionen sind Teil der Menschheitskultur. Das mexikanische Volk zeichnet sich unter anderem durch die Liebe zur Kunst und zur Kreation aus.
Eine der Traditionen, die in unserem Land auf allen gesellschaftlichen Ebenen gefeiert wird, ist der Tag der Toten. Seit den prähispanischen Kulturen bis heute erinnert sich Mexiko an seine Verstorbenen. Diese emotionale Tradition ist Teil der menschlichen Existenz: Der Tod wird immer in Frage gestellt, weil wir nur das Leben kennen, dabei geht er mit dem Leben Hand in Hand.
Zu prähispanischen Zeiten gab es Spiele, bei denen der Sieger wählen konnte, wer seinen Göttern geopfert wurde. Der Mexikaner behält den Tod immer im Auge und feiert ihn. Über die Jahre haben sich die Traditionen rund um den Tod verändert, aber die Usprungsessenz ist erhalten geblieben: Einmal im Jahr werden Altäre, Blumen, Kerzen, Speisen und Getränke aufgestellt, die die Toten zu Lebzeiten sehr genossen hatten. Auch mit einem Porträtbild wird der verstorbenen Person gedacht.
Die Schulen in Mexiko halten die Tradition des Tags der Toten in Ehren und geben sie an ihre Schüler weiter. Heutzutage wird in Form der Altäre nicht nur an geliebte Menschen gedacht, sondern es wird auch an wichtige Zeiten und an Persönlichkeiten erinnert, und es werden Situationen dargestellt, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
Die Altäre können humorvoll gestaltet sein, sie geben Raum zum Spiel, zum Ausleben der Fantasie und zur Interpretation, vor allem aber sind sie ein Ausdruck von Kunst. Dieses Jahr wählten die Neuntklässler des Campus West, zusammen mit ihrer Kunstlehrerin, die Zeit rund um Porfirio Díaz als Thema aus. Der Altar stellt ein namensloses Dorf dar, in der Charaktere der damaligen Zeit dargestellt werden, welche sich durch eine enge Verbindung zu Europa kennzeichnete und in der die Mexikaner die Kunst, die Stoffe, den Schmuck und die Hüte der „alten Welt“ liebten. Die Schüler hatten über das Thema intensiv recherchiert, an dem Altar mit Begeisterung gearbeitet und Groβartiges geleistet.
Einmal mehr wurde klar, dass diese mexikanische Tradition zu uns gehört und unsere Bikulturalität ausmacht, denn in unserer Brust schlägt ein mexikanisches und ein deutsches Herz.
Neueste Kommentare