Aller Anfang ist schwer, wie das deutsche Sprichwort schon sagt: Oft werden junge Menschen in einem Alter von Heimat und Freunden getrennt, in dem es besonders schwer fällt, neue Bindungen zu knüpfen.
Expat-Schüler (von ex patria = fern der Heimat) verbringen oft mehrere Schuljahre an einer deutschen Auslandsschule, da ihre Eltern sich beruflich in einem anderen Land verpflichtet haben.
Hier bei uns erleichtert die mexikanische Gastfreundschaft und Fröhlichkeit generell das Einleben, und die Expat-Kinder fühlen sich schon nach kurzer Zeit wohl.
In diesem Schuljahr gehören zehn solcher Schüler in der Sekundaria und zwei in der Preparatoria zu unserer Schulgemeinschaft des Campus Süd.
Die Schulleitung hat alle zwölf zu einem bikulturellen Frühstück eingeladen, die Sekundarialeiterin Gabriele Dregger und der Oberstufenkoordinator André Hoppe gaben eine kurze Einführung zum Leben im bikulturellen Umfeld, danach berichteten die Schüler von ihren bisherigen Erfahrungen und gaben viele positive Rückmeldungen.
Unsere Schule, die Deutsche Schule Alexander von Humboldt, ist Teil der deutschen auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Sowohl die fördernden deutschen Stellen, die Kultusministerkonferenz und das Bundesverwaltungsamt als auch die mexikanischen Bildungsbehörden SEP und UNAM bestimmen die Ausgestaltung der Schule mit.
Insbesondere haben die deutschen Stellen festgelegt, dass deutsche Expat-Kinder sich der Ordnung dieser Begegnungsschule anzupassen haben. Dies bedeutet, dass Expat-Kinder mit mexikanischen Schülern zusammen unterrichtet werden und die Landessprache Spanisch erlernen. Sie nehmen am Unterricht auch in allen spanischsprachigen Fächern teil, haben aber auch ein Anrecht auf bis zu drei Jahre Unterricht in Spanisch als Fremdsprache (SaF). Während einer Übergangszeit werden sie in den spanischsprachigen Fächern nicht beziehungsweise anders benotet, wenn sie bisher eine andere Fremdsprachenfolge hatten. Unsere Expat-Schüler können neben dem deutschen Abitur (DIA) auch den einheimischen Schulabschluss BAU erlangen.
Mit ihrem Aufenthalt in der Fremde sind auch zwei bedeutende Vorteile verbunden: Expat-Kinder erwerben eine deutsche Schulbildung, an die man in Deutschland oder an einer anderen Schule des Netzwerkes der deutschen Auslandsschulen anknüpfen kann, und sie gewinnen Kenntnisse sowohl der spanischen als auch der englischen Sprache. Darüber hinaus lernen und leben sie die mexikanische Kultur und erwerben Fähigkeiten, die man nur in einem bikulturellen Umfeld gewinnt; eine wichtige Vorbereitung auf das Lebe in unserer globalisierten Welt.
Mit der einstündigen Veranstaltung, die am 3. Oktober 2018 stattfand, will die Schulgemeinde die Expat-Schüler über ihre Rechte und Pflichten aufklären und ihnen zeigen, dass sie nicht alleine und bei uns herzlich willkommen sind!
Text: Gabriele Dregger
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