Wir freuen uns außerordentlich, dass sich für die Unitour 2018 eine große Anzahl von Teilnehmern angemeldet hat: 34 Schüler der drei Deutschen Schulen in Mexiko (Guadalajara, Mexiko-Stadt und Puebla) werden im Sommer 2018 in Deutschland auf Tour gehen und viele Universitäten, Kulturstätten, Museen und vor allem Städte besuchen. 

Um sich kennenzulernen und ihre Reise aktiv mitzugestalten, trafen sich am 27. November 2017 alle Teilnehmer gemeinsam mit ihren Betreuern Silvio Tasler, Dr. Marion Pitzschler, Stefan Beyer und Joachim Klein. 

Die Schüler konnten während des Treffen neben den Wünschen und Zielen für die Reise auch anhand ihrer Studienwünsche den Reiseplan erarbeiten. Für den Erfolg der Tour ist für die Studienberater wichtig, die einzelnen Stationen in Deutschland sowie die Besuche an den Universitäten entsprechend der Bedürfnisse zu organisieren und auszurichten. 

Wir wünschen allen Teilnehmern sowie den Betreuern viel Erfolg bei der weiteren Planung und Umsetzung. Deutschland… wir kommen!

Unitour 2018: Unsere Schüler besuchen die Leibniz Universität Hannover

Die Deutschen Schulen in Puebla, Guadalajara und Mexiko-Stadt bereisen im Rahmen der Unitour 2018ganz Deutschland. Die Leibniz Universität Hannover hat auf ihrer Webseite einen Artikel über den Besuch der mexikanischen Studenten und ihrer Studienberater veröffentlicht.

Ziel der Unitour ist es, den Schülern die notwendigen Grundlagen für die Wahl eines passenden Studiengangs in Deutschland zu vermitteln, sie an den besuchten Hochschulen an Lehrveranstaltungen und Workshops teilnehmen und Teil ihrer Gemeinschaft werden zu lassen.

Den Artikel der Leibniz-Uni mit allem, was die Schüler während ihres Besuchs erleben konnten, findet ihr unter: 

Besuch aus Mexi­ko an der Leib­niz Uni­ver­si­tät Han­no­ver

Uni-Tour 2018 – Spannend, abwechslungsreich, interessant, lehrreich, anstrengend

Im Juni 2018 machten sich 34 Schüler auf den Weg, in drei Wochen die Hochschullandschaft Deutschlands zu erkunden. Unsere Uni-Tour führte uns vom Norden in den Süden durch zwölf Städte (Hannover, Hamburg, Lüneburg, Berlin, Halle, Leipzig, Ingolstadt, München, Heidelberg, Karlsruhe, Marburg und Mainz), in denen wir Universitäten und Hochschulen mit unterschiedlichem Charakter und Studienangebot besuchten. So konnten sich unsere Schüler in kleinen (Leuphania Lüneburg) und großen (LMU München), in staatlichen (Uni Leipzig) und privaten (BTK BiTS Hamburg), Vollunis (MLU Halle) und Hochschulen der Angewandten Wissenschaften (HAW Hannover) umschauen.

Das speziell für unsere Gruppe vorbereitete Programm ging auf die Interessen unserer Studienfahrt-Teilnehmer ein, die vorher ihre mehr oder weniger gefestigten Studienwünsche äußern durften. Neben ausführlichen Informationen zur Uni/Hochschule, zum Studienprofil, zu den Vorzügen der Bildungseinrichtung und zur Frage, warum man in einer bestimmten Stadt studieren sollte, wurden das Freizeitangebot präsentiert und die Lebenshaltungskosten aufgeschlüsselt.

Aufgelockert wurde der informelle Teil durch Schnuppervorlesungen, Campusführungen und den Besuch von Seminaren und Laboren. So erhielten wir an der Leibniz-Uni Hannover Einblick in biologische Themen, in Roboter- und Medizintechnik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Architektur. An der Technischen Universität der Hansestadt Hamburg (TUHH) wurden die Schüler an den Flugzeugbau und die Physik des Fliegens in einem School-Lab herangeführt. Die Gesetze des Luftauftriebs spielten auch eine Rolle im aerodynamischen Labor, wo wir viel Spaß hatten und jeder sich in den Windkanal stellen und die Kräfte spüren konnte. Ein spezielles Experiment mit Wasserdampfströmen im Windkanal veranschaulichte die Strömungen und erklärte die Theorie.

Ein Highlight war der Besuch in den Werkshallen von Airbus. Beeindruckend war die Größe der Montagehallen, in denen wir hautnah erleben konnten, wie zum Beispiel der A320 und der A380 montiert und ausgerüstet werden. Bei einer sachkundigen Führung wurden alle Detailfragen beantwortet. Dem Staunen folgte oft ein Aha-Effekt.

Einen weiteren interessanten Workshop bot die TU Berlin an. Hier durften unsere Schüler selbst einen Synthesizer bauen und zeigen, wie geschickt sie mit einem Lötkolben umgehen können.

In Berlin stand der Besuch des Reichstages auf dem Programm. Frau Fahimi, Bundestagsabgeordnete von Hannover, hatte uns bereits in ihrem Büro ihres Heimatwahlkreises empfangen und in die Arbeit des deutschen Parlaments eingeführt. Ein Rundgang durch das geschichtsträchtige Reichstagsgebäude, ein kurzer Besuch auf der Besuchertribüne im Bundestag, der Aufstieg zur gläsernen Kuppel und der weite Blick über Berlin wird allen in Erinnerung bleiben.

Nach einer anstrengenden Woche freuten sich alle darauf, die Seele baumeln zu lassen, auszuschlafen und viel Freizeit zu genießen. Nach einem Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer und einem kleinen gemeinsamen Spaziergang vom Hauptbahnhof über das Reichstagsgelände zum Brandenburger Tor und weiter bis zur Humboldt-Universität durfte jeder selbst die Hauptstadt erkunden. An diesem Tag fand auch das WM Fußballspiel Deutschland-Mexiko statt, das alle in einem mexikanischen Restaurant am Prenzlauer Berg verfolgten. Die Spannung und schließlich der Jubel über das von Mexiko gewonnene Spiel gegen Deutschland waren riesig und versetzten alle in Feierlaune.

Im Anschluss führte uns unsere Tour an die MLU Halle und an die Uni Leipzig, wo alle Schüler mit einem angestrebten mexikanischen Abitur sich speziell an einem Studienkolleg gründlich informieren konnten, wie man auch ohne deutsches Abitur in Deutschland studieren kann. Weitere Möglichkeiten, ein Studienkolleg kennenzulernen, hatten die Interessenten in Hannover, Marburg und insbesondere in Mainz. Das ISSK Mainz bietet einen verkürzten, aber besonders intensiven Vorbereitungskurs über vier Monate an. Um einen besonders guten und detaillierten Einblick in den Studiengang zu gewähren, bekam jeder Schüler ein speziell auf sie beziehungsweise ihn zugeschnittenes Programm, das auf der Grundlage der vorher angegebenen Studienrichtung erstellt wurde. Dafür ein ganz besonders herzliches Dankeschön an die Organisatoren.

Die Leipziger Uni bot ein Novum für angehende Mediziner an, nämlich eine Lernklinik, die zu den verschiedenen medizinischen Aspekten Trainingsmöglichkeiten an Modellen und Puppen offerierte. So konnten die Schüler selbst Herztöne über ein Stethoskop hören und sehen, wie man die Blutabnahme am toten, aber realitätsnahen Objekt üben kann. Alle erfuhren, wie man sich in einem Notfall verhält und probierten aus, wie man erste Hilfe leistet.

Der zweite Teil der Uni-Tour brachte uns in den Süden Deutschlands. In Ingolstadt stellten sich die weltoffene Katholische Universität und die Technische Hochschule vor, in München konnten die Schüler nach Interesse die LMU oder die TUM wählen. Hier war ein Freizeit-Highlight die Fahrradtour und der Blick in die Allianz-Arena, auch wenn es uns nicht vergönnt war, dort als Schülergruppe Fußball zu spielen.

Unsere nächste Station, die Uni Heidelberg, bot ein überaus reichhaltiges Schnupperstudium an. Man konnte vor- und nachmittags verschiedene Vorlesungen, Seminare und Übungen wählen oder an einem sportlichen Workout teilnehmen. Die Uni hatte für jeden Schüler eine Orientierungsmappe bereitgestellt und eine Bus-Tageskarte spendiert, so dass es kein Problem war, zwischen den Uni-Standorten zu wechseln und seine Studieninteressen wahrzunehmen. Im Anschluss fand eine auf die Schüler zugeschnittene, sehr amüsante Stadtführung, die den historischen Studentenkarzer und die Schlossruine einschloss, statt. Der Stadtführer verstand es, Geschichte lebendig werden zu lassen, indem er die Schüler aktiv in seine Geschichten integrierte. Eine Umfrage bestätigte, dass sowohl die Uni als auch die Stadt Heidelberg bei den Schülern einen sehr guten Eindruck hinterließen.

Am nächsten Tag erwartete uns das Karlsruher Institut für Technologie mit Vorlesungen über Verkehrswesen, Lebensmittel-Biotechnologien, Bionik, aber auch Physik und Mathematik. Für alle Schüler, die später Umwelttechnologien studieren wollen, dürfte das „Energy smart home lab“ von großem Interesse gewesen sein. Demonstriert wurde die intelligente Interaktion von Haushaltsgeräten wie Klimaanlage, Waschmaschine, Spülmaschine und so weiter, deren Stromversorgung durch Computer gesteuert wird, die bei Sonnenschein einerseits den Solarstrom nutzen, bei Engpässen auf eine Gasverbrennung zurückgreifen – alles gut koordiniert, um möglichst einen maximalen Effekt aus den erneuerbaren Energien zu ziehen.

Von Karlsruhe aus ging es über Marburg (Besuch der Uni und des SK) direkt weiter nach Mainz, unserer letzten Station auf der Uni-Tour. Die Organisatoren des ISSK und der Gutenberg-Universität hatten für jeden Schüler ein persönliches Programm erstellt, das auf den Studienwunsch zugeschnitten war. Damit alle gut zu ihren speziellen Veranstaltungen kommen konnten, begleiteten uns Studierende. Wenn erforderlich, gab es auch eine 1:1 Betreuung, also viel Gelegenheit, persönlich ins Gespräch zu kommen, jede Frage zu stellen, die auf der Seele brannte. Für die Architektur-Interessierten gab es auch noch ein besonderes Highlight zu sehen, denn die Bachelorstudenten der Fachhochschule präsentierten ihre Abschlussarbeiten.

Auch ein Blick in ein Wohnheim und eine Wohnung der JGU Mainz wurde gewährt, so dass jeder sich vorstellen konnte, wie das Studentenleben in Mainz als Ganzes aussieht. Der Tag fand seinen Abschluss mit einem gemeinsamen Abschlussessen im Restaurant „Hans im Glück“.

Unsere Tour quer durch Deutschland war erlebnisreich, gespickt mit Universitäten und Hochschulen verschiedenster Art. Für jeden Schüler war etwas dabei; die Viefalt der Angebote ließ viel Spielraum, über das zukünftige Studium nachzudenken, sich Neuem zu öffnen, den Blick für noch nicht ins Auge gefasste Studienmöglichkeiten zu weiten und sich in die eine oder andere Stadt zu verlieben.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die geholfen haben, dass diese Tour wieder ein Erfolg werden konnte, an die fleißigen Organisatoren und Helfer im Vorfeld und während der Tour, eingeschlossen auch alle mexikanischen/lateinamerikanischen Studenten, die den Schritt über den Atlantik gewagt und in Deutschland zumindest auf Zeit eine neue Heimat gefunden haben. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen machen unseren Schülern Mut, es ihnen gleichzutun, den Blick auf die nahe Zukunft zu richten und ein Studium in der Ferne zu wagen.

Dr. Marion Pitzschler & Silvio Tasler
Studienberater des Campus Nord und Süd